Eröffnung
26. November 2015, 19.00 – 21.00 Uhr
Ausstellungsdauer
27. November – 18. Dezember 2015
Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.30 Uhr
Der Hamburger Künstler Wolfgang Werkmeister (*1941) ist seit langen Jahren Mitglied im Verein für Original-Radierung. Er ist ein Meister der Aquatinta-Radierung mit all ihren malerischen Möglichkeiten der Grau- und Schwarzstufen und dem leuchtenden Weiß des Papiers. Und er ist seit Jahrzehnten von den Meeresküsten und den tiefen Horizonten der flachen Landschaften fasziniert. Norwegen, die Ostsee- und die Nordseeküste hat er geradezu systematisch nach Motiven für seine Bilder erwandert. Aber natürlich gibt es auch Gegensätzliches: Mediterrane Landschaften und einen Zyklus über den rauen Charme der Insel Lanzarote.
Werkmeisters über 800 Radierungen sind in einem mehrbändigen Werkverzeichnis dokumentiert (www.wolfgang-werkmeister.de/). Für den Radierverein hat er selbst eine konzentrierte Auswahl von 30 Werken aus 50 Schaffensjahren getroffen. Dieses „Best of“ erlaubt es wieder einmal Werkmeisters Radierkunst auch in München zu erleben.
Eröffnung
15. Oktober 2015, 19.00 – 21.00 Uhr
Ausstellungsdauer
15. Oktober – 13. November 2015
(03. – 06. November geschlossen)
Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.30 Uhr
Lange Nacht
17. Oktober 2015, 17.00 – 2.00 Uhr
Die lange Nacht der Münchner Museen
Jahresgaben 2015
Christoph Hessel, Christoph Lammers, Thomas Sebening
Sondereditionen 2015
Ludwig Arnold, Monika Falke, Martina Geist, Thomas Gosebruch, Margit Hefft-Michel, Michael Kalmbach, Alexander Johannes Kraut, Georg Lebzelter, Ingrid Ledent, Volker Lehnert, Kuno Lindenmann, Herbert Nauderer, Johann Nußbächer, Martin Schmidl, Michael Schoenholtz, Vroni Schwegler, Alix Stadtbäumer, Walter Tafelmaier, Dan Weldon, Uli Zwerenz
drunter und drüber
Eröffnung
11. September 2015
18.00 – 21.00 Uhr
Ausstellungsdauer
12. September – 2. Oktober 2015
Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.30 Uhr
open art
12. + 13. September, 11-18 Uhr
Alfonso Hüppi, von 1974 bis 1999 Professor für Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie und zweimaliger Teilnehmer der documenta in Kassel (1972 und 1977), ist auch seit langem Mitglied im Radierverein. In diesem Jahr wurde er 80 Jahre alt und der Verein freut sich, dass der in Baden-Baden lebende Künstler anlässlich des Jubiläums wieder einmal seine Arbeiten in München zeigt.
Schon immer zeichneten Hüppis Werk der humorvolle Umgang mit den gegenständlichen Assoziationen des Betrachters und unkonventionelle Ideen aus, wenn der Künstler etwa klassische Druckgraphik wie Lithographien durch Faltungen zu dreidimensionalen Papierobjekten weiter entwickelt.
Die Ausstellung „drunter und drüber“ bietet eine Zusammenstellung neuerer Werke, die Hüppi selbst getroffen hat. Neben „klassischer“, nummerierter und signierter Druckgraphik sind dies vor allem durch Scherenschnitte zerlegte, zu Collagen gefügte oder durch zeichnerische Überarbeitungen uminterpretierte Druckgraphiken. Erneut erweitert der Künstler die Facetten dieses wandelbaren Mediums. Heraklits „Alles fließt“ könnte das Lebensmotto von Alfonso Hüppi sein wie auch seines spielerischen Variierens. Es öffnen sich neue Einsichten und unerwartete Konstellationen.
was bleibt
Eröffnung
11. Juni 2015
19.00 – 21.00 Uhr
Einführung
Gesa Puell
Ausstellungsdauer
12. Juni – 3. Juli 2015
Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.30 Uhr
„Was bleibt“ kann eine Frage voller Melancholie sein: Was wird schon übrigbleiben? Oder ist es eine trotzige Feststellung: Was bleibt, bleibt? Was bleibt von der Farbe, vom Bild, wenn sich der weiße Raum immer mehr ausbreitet? Was bleibt, wenn die Farben sich in so vielen Schichten überlagern, dass aus dem Bunten etwas Monochromes, fast Schwarzes wird?
Julia Beer (*1981) und Katharina Ulke (*1969) sind Malerinnen, ihre Bilder gegenstandslos, beziehungsweise mit der Farbe befasst. Beide zeigen in ihrer Ausstellung „Was bleibt“ jüngst entstandene Druckgraphik – Katharina Ulke Kaltnadelradierungen und Monotypien, Julia Beer Lithographien.
In Katharina Ulkes Monotypien werden die Farbfelder und -flecken ganz durchsichtig und zart. Das Weiß des Blattes breitet sich immer mehr aus und es bleiben nur Inseln in einem weiten Raum. Die Bewegung der Farbe in den Spuren des Auftragens – meist mit dem Pinsel – ist seit langem ein Thema in Ulkes Bildern. Das wurde in den jüngst entstandenen Blättern ruppiger. Geschick und Ungeschick, Gelenktes und Zufälliges ergänzen sich, die Schönheit der Farbklänge bricht sich im teils unkünstlerisch-banalen Farbauftrag.
BeerJulia Beer schreibt über den Ausgangspunkt ihrer jüngsten Arbeiten: „Als ich eines Abends wieder einmal die Nachrichten auf dem Bildschirm sah (sind Smartphones und Tablets die Fenster unserer Zeit?), fühlte ich wieder einmal: ich versteh sie nicht, diese Welt! All diese Konflikte, Probleme, Meinungen von Menschen, Kulturen die aufeinander prallen. Sie sind so vielschichtig, so undurchsichtig… Ich übertrug dieses Gefühl, des nicht erkennen Könnens zunächst in die Malerei, indem ich vier Farben, die an den Rändern einzeln sichtbar bleiben, kombinierte, und in der Mitte eine nahezu monochrome Fläche bilden. Vier Farben löschen sich am Ende nahezu immer, gegenseitig aus und ergeben in ihrer Überlagerung eine verworrene, undurchsichtige Tiefe: Einen dunklen Farbraum, hier gerahmt von den verwendeten Farbtönen, die in vier Richtungen weisen. Die sich hierbei ergebende Form ist eigentlich ein Kreuz, wie ein aufgeklappter Raum."
Mit konzeptueller Konsequenz setzte Julia Beer in ihren Lithographien die drei Grundfarben in jeweils zwei Mischungen übereinander. In mehrfachen Druckvorgängen überlagern sie sich dann, so dass im Zentrum des Blattes ein dunkles, fast schwarzes Rechteck entsteht, dessen Ränder die Buntfarben noch erkennen lassen. In der Abfolge scheinen die Überlagerungen identisch zu sein, doch bei genauer Betrachtung gleicht kein Blatt der Serie dem anderen. Das streng Serielle erhält damit eine spielerische Ebene.
In diesem System ergeben sich 9 verschiedene Vierfarb-Varianten mit je 8 unterschiedlichen Möglichkeiten ihrer Lagenabfolge. Damit sind auch noch die bedeutungsträchtigen – als magisch und mystisch – angesehenen Zahlen 8 und 9 mit im Spiel.
Farbe und Tetra - Licht und Stein
Eröffnung
16. April 2015
19.00 – 21.00 Uhr
Einführung
Nadja Henle, Museum Villa Stuck
Ausstellungsdauer
17. April – 08. Mai 2015
Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.30 Uhr
(1. Mai geschlossen)
Der Gegensatz könnte kaum größer sein: Die reduzierten Schwarz- und Grautöne der Lithographien und Monotypien von Christoph Lammers (*1969) treffen auf die buntfarbigen Hochdrucke von Karl-Heinz Hauser (*1963). Malerische Strukturen und in einander fließende Farben treffen präzise Zeichnung banaler Dinge wie Hemden.
Karl-Heinz Hauser arbeitet in Serien, wenn er etwa dutzende male den Blick vom „Standort Staudach“ aus den Blick auf den Hochgern malt und die wechselnde Witterung das Thema wird. Das klassische Landschaftsbild diente ihm dann auch als Vorlage für eine Serie von Holzschnitten, die er mit farbigen Hochdrucken von Tetrapacktüten kombiniert, wodurch das Naturerlebnis zur psychedelische Farbenflut verfremdet wird, obwohl nur die drei Grundfarben zum Einsatz kommen. Das banale Material Tetrapack lässt sich zu präzis abgesetzten, homogen druckenden Hochdruckflächen verarbeiten. Hausers Begeisterung für klare Muster, die sich dann wieder überlagern und gegenseitig durchdringen, fand eine sinnige Relation im Sujet einer Serie mit Hemden. Das Muster der Druckplatte wird dabei zum Muster der Hemden. Oder er greift ein Thema aus der Kunstgeschichte auf: Picassos Linolschnittadaption von Lukas Cranachs Portrait einer jungen Frau, was zur Hommage auf beide Künstler und zur Reflexion über die Geschichte des Hochdrucks gleichermaßen wird.
In den Bildern von Christoph Lammers spürt man die spontane Aktion. Seit langem ist er als passionierter Zeichner in München bekannt und seit einigen Jahren lässt er sogar wandgroße Zeichnungen in Performances vor Publikum entstehen. Typisch ist dabei die überwiegende Reduktion auf Schwarz und Grau, in der der Künstler eine Vielfalt von fein abgestuften Farbtönen entwickelt. Die Lithographie ist für diese Mal- und Zeichentechnik das ideale Druckverfahren, bietet sie dem Künstler doch alle Möglichkeiten, die e rauch direkt auf dem Papier hat. In jüngster Zeit entstand eine Reihe von Monotypien, bei denen das Druckverfahren die Zeichnung ganz eigenartig verfremdet. Die auf eine glatte Fläche aufgetragene Farbe wird dabei in einem einmaligen Abzug direkt auf das Papier übertragen. Dieser „Abklatsch“ hält einerseits die Malerei auf der Platte genau fest und erzeugt andererseits eine leichte, sehr malerische Unschärfe. Dem auf Papier arbeitenden Maler-Zeichner kommen diese Effekte entgegen, wobei die Drucke der Arbeit von Christoph Lammers noch einmal eine ganz neue Wirkung geben.
Hauser und Lammers haben für die Ausstellung in den Räumen des Radiervereins ein Konzept entwickelt, das ihre gegensätzlichen Arbeiten in einen Dialog treten lässt. Auch wer die Künstler jeweils kennt, wird also diesmal einen anders gefärbten Blick auf ihrWerk werfen können.
ungezeigt: frühe Radierungen und neue Siebdrucke
Eröffnung
29. Januar, 19.00 – 21 .00 Uhr
Einführung
Andreas Strobl
Ausstellungsdauer
30. Januar – 27. Februar 2015
(17. - 20. Februar 2015 geschlossen)
Olaf Probst (*1962) ist ein bekannter Münchner Zeichner, der mit feinstem Strich monumentale Formen von der Arabeske bis zum verfremdeten Symbol mit minimaler Schrift füllt. In Palindromen und Anagrammen setzt er dabei in endlosen Schleifen Wort an Wort.
Diese Wortarbeit hat er auch in computergesetzte Schriftbilder übertragen, die er im Siebdruck herstellt. Anfänglich vor allem für raumfüllende Wandarbeiten („Grauwerte“) genutzt, entstehen seit über zehn Jahren auch Einzelblätter. Das Flirren der Schrift und das Oszillieren der Farben überlagern sich dabei. Als Nebenprodukt entwickelte sich beim Drucken eine Folge von Blättern, die Probst „Pasticcios“ nennt: „Andrucke, Makulatur oder spezielle Papiere oder Plakate werden mehr oder weniger wahllos auf alle Fälle aber zügig übereinander gedruckt. Jetzt habe ich bei einigen beschlossen, sie so zu akzeptieren, wie sie sind. Verwendet wurden vor allem Schwarz, Fluopink und Fluogrün, aber auch Silber und Orange.“ Der Zufall durchbricht dabei die peniblen Kompositionen der „Grauwerte“, eine erstaunlich spielerische Erfahrung, die man nun erstmals im Verein für Original-Radierung machen kann.
Extra für die Ausstellung entstand außerdem eine Edition mit Siebdruck auf Glas, in der die Wortwürste „hysteryretsih“ wahlweise „historyrotsih“ als Wechsel von „History“ und der Verballhornung „Histery“ gedreht und gewendet werden.